Vitamin D – was Sie über das „Sonnenvitamin“ wissen sollten

Vitamin D – was Sie über das „Sonnenvitamin“ wissen sollten

Foto: Silly Little Man / Flickr

Ein Blick auf die Funktionen des Vitamins machen schnell klar, welch hohe Bedeutung eine gute Versorgung mit Vitamin D für jeden von uns hat.

Vitamin D:

  • schützt vor Herzerkrankungen und Bluthochdruck.
  • sorgt für einen gesunden Knochenstoffwechsel. Daher beugt es der Entstehung von Osteoporose und Rachitis vor.
  • kann vor Diabetes schützen, da es für die Insulinausschüttung wichtig ist.
  • schützt vor Depressionen, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen.
  • steigert die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen.
  • stärkt das Immunsystem. Somit schützt es vor Infektanfälligkeit, chronischen Infektionen und ist eine wichtige Prävention von Darm-, Brust-, Prostata-, Eierstock- und Hautkrebs.

„In Deutschland herrscht ein Vitamin D-Mangel in epidemieartigem Ausmaß.“ (Uwe Gröber)

 

Ca. 90% der Deutschen haben einen Vitamin D-Mangel. Wie ist das möglich?

Vitamin D ist eigentlich kein echtes Vitamin. Es wird zum größten Teil bei Sonneneinstrahlung in der Haut hergestellt. Klingt einfacher als es ist.

  • Die Haut muss ungeschützt sein. Lichtschutzfaktor >10 kann die Vitamin D-Bildung um ca. 90% verringern.
  • Hält man sich oberhalb des 37. Breitengrades auf, kann man – weltweit – von Oktober bis März auf natürlichem Weg gar kein Vitamin D bilden. Denn in diesen Monaten liegt das UV-Wellenspektrum bzw. der UV-Index unterhalb des Wertes UVI 3. Deutschland liegt zwischen dem 47. – 55. Breitengrad Nord.
    Die einzige Ausnahme wäre, man steigt auf die Zugspitze, denn der UV-Index passt sich mit der Höhe an. Auf der Zugspitze kann man, bei klarem Himmel, auch im Winter Vitamin D produzieren.

    Der UV-Index (UVI) ist international einheitlich festgelegt. Er beschreibt den am Boden zu erwartenden Tagesspitzenwert der Sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung. Er ist abhängig vom Sonnenstand und ändert sich v.a. mit der Jahreszeit und der geographischen Breite. Im Januar zum Beispiel liegt der UV-Index über Deutschland bei UVI 0 – 1.

  • Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit der Haut, Vitamin D mit Hilfe des Sonnenlichts zu bilden, sehr stark ab. Und zwar zum Teil um 75%! Daher wäre eine Vitamin D-Versorgung, gerade bei der älteren Bevölkerung, bundesweit dringend nötig.

 

Wie viel Vitamin D wird in der Sonne gebildet?

Folgendes Szenario: Juli, strahlender Sonnenschein, Mittags um 12 Uhr.
Sie machen die Arme und Beine frei und sonnen sich ca. 5 – 10 min. lang. Innerhalb der nächsten 24 St. werden nun in Ihrem Körper 4000 – 5000 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D gebildet.
Oder Sie machen ein 30 min. langes Sonnenbad, nur in Badeanzug oder Badehose. Dann werden in den nächsten 24 St. bis zu 20000 IE (Internationale Einheit) in ihrem Körper gebildet.
Sofern Sie jung, gesund und weißhäutig sind.

Übrigens: Abendsonne nutzt nicht viel, die Sonne sollte hoch stehen. Glasscheiben sind undurchlässig für die benötigten UV-Strahlen der Vitamin D-Synthese.

 

Ist es möglich, den Vitamin-D-Bedarf mit der Nahrung zu decken?

Man müsste jeden Tag zum Frühstück einen sauren Hering mit einem halbem Glas Lebertranöl hinunterspülen. Glauben Sie nicht, dass Sie mit einer gewöhnlichen Fischportion gut versorgt wären.
Eine weitere Möglichkeit wäre, z.B. auf Butter zurückgreifen. Das würde bedeuten, dass Sie jeden Tag ca. 4,2 – 8,4 kg davon essen müssten.
Oder Sie trinken täglich mindestens 22 Liter Milch.

Die Deckung des Vitamin D-Bedarfs über die Ernährung ist nicht möglich, so lange wir in Deutschland keine Lebensmittel haben, die mit Vitamin D angereicht werden, wie dies z.B. in den USA der Fall ist.

 

Weitere Faktoren, die zu einem Vitamin D-Mangel führen können, sind:

– häufiger Alkoholgenuss
– häufige Diäten, eingeschränkte Ernährung
– Schwangerschaft
– Darm-, Leber-, Nierenerkrankungen
– Übergewicht
– dunkle Hautfarbe

 

Wie stellt man fest, ob ein Vitamin D-Mangel vorliegt?

Mittels eines  einfachen Bluttests lässt sich ein Vitamin D-Mangel feststellen und therapieren. Wenn Sie Näheres über die Diagnose- bzw. Behandlungsmöglichkeiten erfahren möchten, rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns. Wir beraten Sie gerne.

Literatur:
Gröber, Uwe: Arzneimittel und Mikronährstoffe, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2013
Gröber, Uwe; Holick, Michael F.: Vitamin D: die Heilkraft des Sonnenvitamins, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2., durchges. und akt. Aufl. 2013

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