Erstaunliche Fakten zum Placebo Effekt aus der Gehirnforschung

Erstaunliche Fakten zum Placebo Effekt aus der Gehirnforschung

Den Begriff „Placebo“ verwendet man oft als Synonym für mangelnde Wirksamkeit. Abfällig wird vom „Placebo-Effekt“ gesprochen, wenn eine Heilung nur auf Einbildung oder den „Glauben“ des Patienten an eine unwirksame Therapie zurückzuführen ist.

Jede Therapie ist mit einem Placebo Effekt verbunden, das beweisen zahlreiche Studien.
Joachim Bauer hat in seinem neuen Buch „Selbststeuerung“ einige Studienergebnisse zusammen getragen.

Ein Exemplar dieses Buches wurde verlost. Haben Sie die Verlosung verpasst? Hier geht es zum Buchtipp.

„Da unser Gehirn Kommunikation in Biologie verwandelt, können Worte – dies lässt sich wissenschaftlich einwandfrei nachweisen – auf die gleichen biologischen Rezeptoren einwirken wie Medikamente.“ (Joachim Bauer)

 

Placebo, Worte und Infusionen

Medikamente, die von Ärzten in der Klinik über eine Infusion gegeben werden, entfalten bei Patienten eine bessere Wirkung, wenn der Arzt dem Patienten ausdrücklich sagt, was er gibt und wozu.

 

Schmerzmittel, Worte und Placebo

Wenn ein Schmerzpatient ein Schmerzmittel bekommt, ohne dass er davon weiß, muss das Medikament um 1/3 höher dosiert werden, um genauso gut zu wirken, wie wenn er vorher darüber informiert wird.

 

Beruhigungsmittel oder Placebo?

Gibt man Patienten mit einer Angstattacke ein Beruhigungsmittel, reagieren sie gut, wenn sie sehen, was man ihnen gibt.

Wird ihnen das Mittel unbemerkt in die Infusion gegeben, bleibt die Wirkung oft völlig aus.

 

Parkinson-Medikamente und Placebo

Gibt man Parkinson-Patienten ein Placebo und sagt ihnen, es ist ihr Parkinson-Medikament, reagieren die Patienten nicht nur mit einem Rückgang ihrer Muskelsteifigkeit, sondern es erhöht sich auch messbar ihr körpereigenes Dopamin.

 

Weisheitszahnoperation und ein Placebo

In einer Studie wurde nach einer Weisheitszahnoperation den Patienten vom Arzt gesagt, sie bekommen ein Schmerzmittel, obwohl sie nur ein Placebo erhielten. Diese Ankündigung des Arztes und die Einnahme des Scheinmedikamentes wirkte genauso gut, wie die heimliche Gabe von 6-8 mg Morphin in der Vergleichsgruppe, die nichts davon wussten, dass sie überhaupt ein Schmerzmedikament erhielten.

„Eine der stärksten Drogen für den Menschen ist der andere Mensch. Was der Arzt dem Patienten sagt, kann eine Wirkung selbst dann entfalten, wenn kein Medikament gegeben wurde.“ (Joachim Bauer)

 

Haben Sie Fragen oder Anmerkungen? Themenwünsche für neue Artikel? Dann hinterlassen Sie bitte einen Kommentar oder schreiben Sie eine E-Mail!

Wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat, sagen Sie es weiter! : )

Literatur:
Bauer, Joachim: Selbststeuerung. Die Wiederentdeckung des freien Willens. München, 2015. ISBN 978-3-89667-539-2, Seite 119-121

Foto: pixabay

Keine Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar