Chronische Blasenentzündung – was nun?

Chronische Blasenentzündung – was nun?

Bild: icanteachyouhowtodoit / flickr / CC BY-NC-ND 2.0

Viele Frauen sind geplagt von Blasenentzündungen, die sehr unangenehm und schmerzhaft sein können.

Üblicherweise wird vom Arzt ein Antibiotikum verschrieben. Doch was tun wenn die Blasenentzündung nach einiger Zeit wieder auftaucht, und womöglich sogar mehrmals hintereinander?

Es ist bekannt, dass eine zu häufige oder zu lange Einnahme von Antibiotika zu Resistenzen führen kann. Doch bei Patienten mit chronisch rezidivierenden Zystitiden (Blasenentzündungen die lange andauern, zwischendurch eine Besserung zeigen, jedoch immer episodisch wiederkehren) wird häufig ein Antibiotikum nach dem anderen verschrieben. Selbst wenn es nicht wirkt, wird oft das gleiche Medikament erneut eingesetzt. Teilweise über Monate und Jahre.

 

Chronische Blasenentzündung und die Schulmedizin

Die Schulmedizin legt ihren Hauptfokus auf das Beseitigen der Symptome. Bei unkomplizierten, chronischen Blasenentzündungen wird in der Regel folgendes empfohlen:

  • Trinkmenge erhöhen
  • Antibiotika Therapie

Diese Strategie wird viele Male wiederholt, auch wenn sich keine dauerhafte Besserung einstellt.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) empfiehlt in ihren offiziellen Leitlinien – speziell bei chronischen Blasenentzündungen – ein Antibiotigramm. Hierbei werden Urinkulturen angelegt und untersucht, gegen welche Antibiotika der betreffende bakterielle Krankheitserreger widerstandsfähig (resistent) ist, und für welche Antibiotika der Erreger empfindlich (sensibel) ist.

Diese Vorgehensweise würde die Gefahr von Resistenzbildung erheblich verringern und auch dem einen oder anderen Patienten/in so manche Nebenwirkung der Medikamente ersparen bzw. womöglich schneller zu einem Therapieerfolg führen.

 

Was leistet die Naturheilkunde?

Die Naturheilkunde betrachtet die Erkrankung im ganzheitlichen Sinn. Die Krankheit entwickelt sich oft über viele Jahre, und es müssen verschiedene Faktoren zusammen kommen, damit sie zum Ausbruch kommt.
Die Naturheilkunde legt das Hauptgewicht in die Behandlung der verschiedenen Ursachen, die in der Summe zu der Erkrankung geführt haben. Meist gibt es mehrere Auslöser, die in einer chronischen Erkrankung münden. Daher der Begriff „ganzheitliche Therapie“.

 

Welche möglichen Auslöser gibt es?

Die erste Blasenentzündung in der Reihe der vielen wiederkehrenden ist nur der Auslöser einer Anzahl ungünstiger Voraussetzungen, die schließlich zur chronischen Blasenentzündung führt. Ein geschwächtes Immunsystem begünstigt die Erkrankung, und dieses kann beispielsweise folgende Gründe haben:

  • Nährstoff- und Vitaminmängel (v.a. Zink, Selen, Eisen, Kupfer, Omega 3 Fettsäuren, Vitamin D und C, Aminosäuren)
  • Verschiebungen im Hormonsystem (Pubertät, Wechseljahre, Schwangerschaft, lange Einnahme der Antibabypille)
  • Dauerstress, Burnout
  • Störungen der Darmflora
  • vorangegengene Einnahme von Antibiotika

 

Naturheilkundliche Behandlung einer chronischen Blasenentzündung

Wenn Sie als Erkrankte/er an Ihrer Gesundung arbeiten, ist eine Heilung durchaus möglich.
Halten Sie sich vor Augen, dass das Immunsystem über eine längere Zeit schwächer wurde und daher auch nicht über Nacht regenerieren kann. Das ist dringend angebracht, damit keine negativen Gefühle oder gar Hoffnungslosigkeit aufkommen, was sich sehr schädlich auf Darm und Nebennieren auswirken kann. Beide Organe beeinflussen das Immunsystem!

Ob eine chronische Blasenentzündung oder eine andere, immer wieder kehrende Erkankung und/oder Entzündung: es ist wichtig, die ganz persönlichen Ursachen zu finden und nach Möglichkeit zu beseitigen. 

„Wenn man auf einem Reißnagel sitzt, geht es nicht darum, die Schmerzen zu behandeln, sondern darum, den Reißnagel zu finden und zu entfernen.“ (Dr. med. Sidney Baker)

Um sichere Ergebnisse z.B. über Ihre Darmsituation und/oder Mangelzustände an Vitaminen und Mineralstoffen zu gewinnen, bietet sich die moderne Labordiagnostik an. Sie liefert objektive Daten, auf deren Grundlage Ihnen eine passgenaue und individuelle Therapie angeboten werden kann.

Eine Zufuhr von Vitaminen und Mineralien macht nur Sinn und ist v.a. auch sicher, wenn per Blutanalytik Mangelzustände nachgewiesen wurden und diese dann gezielt ausgeglichen werden – unter Laborkontrolle! Die Mineralien sollten übrigens im Vollblut ermittelt werden. So ist z.B. Vitamin D wichtig, da es ein starker Modulator für das Immunsystem ist. Zink ist ebenfalls nötig für eine normale Immunfunktion, bei einem Mangel sind alle Zellsysteme mit hohen Zellteilungsrate betroffen (Haut, Schleimhäute, Immunsystem).

Durch eine Stuhlanalyse lassen sich Aussagen über die Darmflora machen, über eventuelle Darmentzündungen oder Aufnahmestörungen. Der Darm ist bei Erkrankungen aller Schleimhäute besonders wichtig. Ob chronische Blasenentzündung, Entzündung der Scheide, Bronchien, Nasen-Nebenhöhlen, Rachen, Ohren, Augenbindehaut – alle Schleimhäute werden über die Lymph- und Blutbahnen mit bestimmten Immunzellen versorgt, die im Darm gebildet werden. Diese Immunzellen aus dem Darm bestimmen maßgeblich die Fähigkeit der Schleimhäute, Krankheitskeime ohne Symptome zu eliminieren (Schleimhautimmunität).

Zusammen mit einem Antibiotigramm kann ein Aromatogramm erfolgen. Hier wird untersucht, auf welche ätherischen Öle die Bakterien sensibel reagieren. In der Folge können individuelle Ölmischungen hergestellt werden, die stark antibiotische, antimyotische und teilweise auch antivirale Wirkung haben können. Sie werden dermal, oral oder rektal eingesetzt.

Auch eine Ernährungsumstellung sowie Entspannungs- und Bewegungstraining können zur Therapie gehören.
Zur Unterstützung kann es hilfreich sein, verschiedene sanfte Arzneien einzusetzen, z.B. Bärentraubenblätterextrakte oder Kapuzinerkressekraut.

 

Fazit: Ursachensuche lohnt sich!

Sie sehen: es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten, und jede Therapie ist so einzigartig wie die betroffene Patientin bzw. der Patient. Wenn beide Seiten, Patienten und Behandler/In, motiviert zusammenarbeiten, kann so manches bewegt werden.

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Quelle:
– CO.med März 2019, S. 37-39

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